Drogenhilfe.eu

Über uns - Vereinsgeschichte

Am 10. Februar 1971 wird der Verein mit dem Namen „Drogenberatung Düsseldorf e. V." mit Sitz in der Altstadt gegründet. Gründungsmitglieder sind die Stadt Düsseldorf, Düsseldorfer Wohlfahrtsverbände, im Rat der Stadt vertretene Parteien, kirchliche Jugendverbände und die Falken.

In der Zeit von 1973 bis 1977 wird die Drogenberatungsstelle durch das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit als Modelleinrichtung gefördert.

Im Juli 1997 eröffnet das DrogenHilfeCentrum mit Beratungsstelle, Kontaktladen, ärztlicher Praxis, Notschlafstelle, Streetwork und Wohngruppen in der Nähe vom Worringer Platz auf der Erkrather Straße. Die Drogenberatungsstelle bleibt mit den Angeboten zur Beratung von abstinenzorientierten Drogengefährdeten und –abhängigen, deren Bezugspersonen wie auch Multiplikator/innen in der Altstadt.

2003 wird im Rahmen der Umorganisation des Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. die Übernahme des Vereins durch die Liga der Wohlfahrtspflege beschlossen. Eine neue Satzung wird entwickelt, Produkt- und Leistungsbeschreibungen mit der Stadt Düsseldorf vereinbart sowie ein langfristiger Vertrag über die Bezuschussung abgeschlossen. Am 01.01.2004 trat die Übernahme in Kraft.

Im Dezember 2006 eröffnet im Hinterhof des DrogenHilfeCentrums der Drogenkonsumraum.

Die Beratungsstelle Perspektive und die Düsseldorfer Suchtprävention Crosspoint ziehen Ende 2020/Anfang 2021 auf die Johannes-Weyer-Str. um. 

Leitbild

Aufgaben des Vereins

Laut Satzung ist der Zweck des Vereins „die Gesundheitsförderung sowie die soziale, medizinisch-pflegerische und präventive Arbeit im Bereich der Drogenhilfe. Diese Aufgabe wird insbesondere verwirklicht durch die Beratung, Betreuung, Therapie und Suchtprävention von hilfebedürftigen Menschen in dem Arbeitsfeld der Drogenhilfe. […]“ Dabei ist der Verein „dem Wohl aller Menschen im Stadtgebiet ohne Rücksicht auf Geschlecht, Abstammung, […] Sprache, Heimat und Herkunft, Glauben, religiöser oder politischer Anschauungen verpflichtet“ (aus der Präambel der Vereinssatzung). Damit nimmt der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. einen gesellschaftlichen Auftrag innerhalb des Sozialraums Düsseldorfs für den Bereich Suchthilfe wahr. In Düsseldorf wird die Anzahl der schwer Abhängigen allein von Opioiden (wie Heroin) auf 3.500 bis 4.000 Personen geschätzt. Hinzu kommen tausende Konsument*innen von Kokain, Amphetaminen, Cannabis und anderen illegalisierten Substanzen. Ein Teil davon, die so genannte Drogenszene, bewegt sich nicht nur im privaten, sondern auch mehr oder weniger sichtbar im öffentlichen Raum. Mit seinen Angeboten erreicht der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. jedes Jahr etwa 1.800 verschiedene Personen und versorgt sie niedrigschwellig mit Überlebenshilfen und höherschwellig mit Beratungen, Vermittlungen, Therapie sowie betreuten Wohn- und Beschäftigungsformen. Diese Arbeit hat auch unmittelbar positive Rückwirkung auf den Sozialraum Düsseldorf, indem sie einerseits offenen Drogenkonsum, Verelendung und Desintegration eindämmt und andererseits Wohlfahrt und Partizipation stärkt. Im jährlichen Geschäftsbericht des Vereins sind dazu jeweils aktuelle statistische Trends, Einschätzungen und Reflexionen dokumentiert.

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen von Sucht

Sucht ist eine chronische Erkrankung. Das Betäubungsmittelgesetz und die sich hieraus ergebenden Konsequenzen bilden einen strukturellen Rahmen, der für viele negative Begleiterscheinungen (Stigmatisierung, Kriminalisierung, Verelendung etc.) verantwortlich ist. Denn nicht ausschließlich die Drogen, die Substanzen an sich, machen das so genannte Sucht- bzw. Drogenproblem aus, sondern auch die Art und Weise des Umgangs und die Problemdefinition durch gesellschaftliche Akteure.

Neben dem gesamtgesellschaftlichen Kontext ist bei der Entstehung von Drogenabhängigkeit stets das soziale Beziehungsgefüge der Abhängigen mitentscheidend und -betroffen. Deswegen gehören zu den Zielgruppen des Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. alle Menschen und Institutionen im Umfeld einer drogenabhängigen oder gefährdeten Person, und darüber hinaus interessierte Bürger*innen und andere Interessensgruppen des Sozialraums Düsseldorf.

Wahrung von Würde und Autonomie

Zur Würde des Menschen gehört, über die Art des Umgangs mit den eigenen Lebensumständen soweit wie möglich selbst entscheiden zu können. Wir respektieren, dass Menschen Drogen konsumieren. In allen unseren Bemühungen beabsichtigen wir, Menschen darin zu unterstützen, die Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen und die Motivation für schadensminimierende oder drogenfreie Verhaltensstrategien zu stärken. Aus diesem Grund sind die Angebote des Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. nicht einem Abstinenzparadigma unterworfen, sondern akzeptanzorientiert und (auch) niedrigschwellig. Es geht um ein klientelzentriertes und damit differenziertes Angebot, das helfen soll, die Handlungs- und Entscheidungsspielräume unserer Klient*innen zu erweitern und dabei deren jeweiligen Entwicklungspotenziale zu berücksichtigen. Dies bedeutet praktisch die Sicherung des Überlebens und (Rück-)Gewinn von individuell unterschiedlich bestimmter Lebensqualität und gesellschaftlicher Teilhabe. Dabei kann Konsumreduktion und Abstinenz von Drogen ein individuelles Ziel sein. Weitere Angebote bestehen für Angehörige und Bezugspersonen drogenkonsumierender Menschen, die sich häufig aufgrund der emotionalen Bindung zum/zur Süchtigen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sehen. Wir möchten mit unseren Hilfen Anteilnahme, Unterstützung und Handlungsorientierungen bieten.

Bedeutung von Inklusion

Der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. unterstützt Menschen darin, gemäß ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und dieses mitzugestalten. Das Ziel einer Inklusion kann dabei stets nur in kleinen, dafür aber gangbaren und vielgestaltigen Schritten verfolgt werden. Eine Voraussetzung dazu ist die Selbstbemächtigung von Menschen, denen es oft vor allem an Vertrauen in die eigenen sozialen und lebenspraktischen Fähigkeiten mangelt. Unterstützende Hilfen auf dem Weg zur Inklusion bietet der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. in Form von Wiedereingliederung ins Erwerbsleben und durch vielfältige Angebote kultureller und politischer Partizipation. Mit Blick auf den sozialen Kontext tritt der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. offensiv dafür ein, bestehende Ausgrenzungen und Stigmatisierungen in vielen Lebensbereichen von Drogenabhängigen abzubauen, durch Aufklärung in der Öffentlichkeit und Parteilichkeit im politischen Diskurs.

Interkulturelle Öffnung

Die zunehmende Anzahl von Klient*innen mit Migrations- oder Fluchthintergrund erfordert eine Fokussierung von deren spezifischen Lebensumständen, Problemen und Ressourcen. Deswegen nimmt der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. auch die vorhandenen juristischen, sprachlichen und kulturellen Barrieren in den Blick, um diese – soweit möglich – abzubauen zu helfen und so eine interkulturelle Öffnung zu ermöglichen. Oft behindern diskriminierende Begrenzungen wie das Asylbewerberleistungsgesetz adäquate, menschenwürdige medizinische und soziale Hilfen. Voraussetzung für eine interkulturelle Öffnung ist ein niedrigschwelliger Zugang für Klient*innen, die zumeist besonders große Hemmungen haben, sich mit ihrer Drogenabhängigkeit gegenüber Institutionen und deren Mitarbeiter*innen zu offenbaren. Empathie, Wertschätzung und angepasste niedrigschwellige Beratungs- und Versorgungsangebote sind hier besonders ausschlaggebend für eine erfolgreiche Anbindung an das Hilfesystem.

Hilfen aus einer Hand

Der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. bietet Hilfen aus einer Hand. Die Übergänge beispielsweise von der Prävention zur Beratung können ebenso fließend sein wie aus Angeboten der Überlebenshilfe in weiterführende Beratungsangebote wie beispielsweise Vermittlung in Substitution, Entgiftung und Entwöhnungsbehandlung. Im Anschluss an Entwöhnungsbehandlungen können beim Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. unterschiedliche Angebote der Nachsorge in Anspruch genommen werden.

Vernetzung im Sozialraum Düsseldorf

In Düsseldorf ist der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. ein Teil des medizinischen und sozialen Versorgungssystems und mit städtischen und anderen institutionellen Hilfen vernetzt. In Düsseldorf gibt es unterschiedliche soziale Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe und andere, die auch von Suchtkranken aufgesucht werden. Hierzu gehören Suchtberatungsstellen, Substitutionsstellen, medizinische und pflegerische Dienste, eine Entgiftungseinrichtung, stationäre Einrichtungen für Wohnungslose und Suchtkranke, ambulante niedrigschwellige Einrichtungen für Wohnungslose und Suchtkranke, Notschlafstellen bzw. Obdachlosenunterkünfte, Jugendgerichtshilfe, Aidshilfe Düsseldorf e. V., niedergelassene Psychotherapeut*innen, etc. Der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. beteiligt sich in diesem Kontext an unterschiedlichen Gremien und an fachlichen Abstimmungen, Vorbereitungen oder Entscheidungen zu suchtspezifischen Themen.

Zuletzt aktualisiert: 06.06.2023

Trägerschaft

Seit 2004 befindet sich der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. in Trägerschaft der sechs Wohlfahrtsverbände.

"Die Verbände der freien Wohlfahrtspflege der Stadt Düsseldorf sind dem Wohle aller Menschen
in dieser Stadt ohne Rücksicht auf Herkunft, Abstammung, Rasse, Geschlecht, Sprache, sozialen
Status sowie religiöse und politische Anschauung verpflichtet.
Aus dieser Verpflichtung ergibt sich die Bereitschaft, die Arbeit der Drogenhilfe im sozialen Kontext der Stadt Düsseldorf zum Wohle der Betroffenen gemeinsam eigenverantwortlich weiterzuführen. Zu diesem Zweck gründeten die Verbände der Arbeitsgemeinschaft der Düsseldorfer
Wohlfahrtsverbände

→ Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf e.V.
→ Caritasverband Düsseldorf e.V.
→ Der Paritätische Düsseldorf e.V.
→ Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Düsseldorf e.V.
→ Diakonie Düsseldorf Gemeindedienst der evangelischen Kirchengemeinden e. V.
→ Jüdische Gemeinde K.d.ö.R.

den eingetragenen Verein „Düsseldorf Drogenhilfe e.V.“, um ihre gemeinsame Verantwortung
für das von der Landeshauptstadt Düsseldorf übernommene Aufgabenfeld auszudrücken und
diesem einen geeigneten organisatorischen Rahmen zu geben." (Satzung 2017)

Die Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung und das Kuratorium. Die Mitgliederversammlung besteht aus den Vereinsmitgliedern. Die Verbände werden durch eine/n Delegierte/n vertreten. Diese können als Kuratoriumsmitglieder gewählt werden. Das Kuratorium wird auf zwei Kalenderjahre gewählt. Für die Führung der laufenden Geschäfte bestellt das Kuratorium einen geschäftsführenden Vorstand.

Kuratorium:

 Vorsitz:Marion Warden (AWO Kreisverband Düsseldorf)

 stellvertretender Vorsitz: Bert Römgens (Jüdische Gemeinde)

 Beisitz: Anja Vennedey (Diakonie Düsseldorf)

Geschäftsführender Vorstand:

Michael Harbaum

 

Zuletzt aktualisiert: 14.06.2022

Organigramm

Organigramm Stand 2022-03-30

Zuletzt aktualisiert: 06.06.2023

Qualitätsmanagement

Die Geschäftsleitung des Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. verpflichtet sich zur Umsetzung und Aufrechterhaltung eines Qualitätsmanagementsystems. Der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. ist mit seinen Bereichen Beratung, Wohnen und Überlebenshilfe gemäß den Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2015 durch die → TÜV Rheinland Cert GmbH zertifiziert.

Die Qualitätspolitik der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. ergänzt das Leitbild und beschreibt in Anlehnung an die sieben Qualitätsgrundsätze der DIN EN ISO 9001:2015 unsere Haltung zu wesentlichen Aspekten unserer Arbeit in ihrem Kontext.

Orientierung an den Bedürfnissen von Betroffenen

Wir orientieren uns an den Bedarfen der Betroffenen und weiterer Zielgruppen: am Bedürfnis von Drogenabhängigen zu überleben, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und ein möglichst selbstbestimmtes Leben in Würde zu führen. An den berechtigten Interessen von Angehörigen, mit ihren Problemen und Sorgen nicht alleingelassen zu werden, an der Notwendigkeit, möglichen Schädigungen aufgrund von Drogenkonsum durch Prävention zu begegnen.

Verbesserung

Wir versuchen, stets das Beste aus den uns zur Verfügung stehenden Mitteln herauszuholen, Fehler zu vermeiden und uns beständig zu verlässlicher Hilfe, größter Fachlichkeit und Empathie sowie kreativen Lösungen zu motivieren. Dabei hilft nicht nur ein Qualitätsmanagementsystem, das alle Mitarbeiter*innen mitnimmt und deren Möglichkeiten fördert und ausschöpft, sondern auch eine ausgeprägte Fehlerkultur.

Beteiligung und Engagement der Mitarbeitenden

Wesentliche Voraussetzung für die Erfüllung unseres Auftrags sind Mitarbeiter*innen, die qualifiziert, umfassend geschult und hoch motiviert sind. Durch Festlegung von Qualitätszielen werden unser Auftrag als Organisation und die Fähigkeiten und Potenziale der Mitarbeiter*innen in Einklang gebracht. Optimale Arbeitsbedingungen und ein solidarisches Arbeitsklima sind dafür unerlässlich.

Führung

Die Geschäftsleitung des Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. besteht aus Personen, die sich mit dem Leitbild, den Grundsätzen und Haltungen des Vereins identifizieren und dies glaubwürdig gegenüber Mitarbeiter*innen, Zielgruppen und Außenstehenden vertreten. Die Geschäftsleitung verantwortet das Qualitätsmanagementsystem und stellt den Mitarbeiter*innen die Infrastruktur und die Ressourcen zur Verfügung, die sie für ihre Arbeit benötigen. Wesentlich ist dabei die partizipative Einbindung der Mitarbeiter*innen in fachliche Entscheidungen und eine achtsame Kommunikation mit allen interessierten Parteien.

Prozessorientierung

Wir arbeiten prozessorientiert und dynamisch. Die erfolgreiche Umsetzung unserer Tätigkeiten und Ziele erfordert, dass das Ineinandergreifen verschiedener Prozesse beachtet und fortwährend angepasst wird. Tägliche Reflexion der Arbeit, wöchentliche Besprechungen in den Teams sowie regelmäßige Klausurtage und Supervision sind für uns daher eine Selbstverständlichkeit.

Faktengestützte Entscheidungsfindung

Wir richten unser Handeln an den Gegebenheiten der Wirklichkeit aus. Während im direkten Kontakt mit Betroffenen fachliches Wissen, Erfahrung, Empathie und auch Intuition gefragt sind, erfolgen Entscheidungen in Teams, Gremien und anderen Zusammenkünften unter systematischer Abwägung von Chancen und Risiken. Hierfür werden Datenerhebungen und Auswertungen valider Informationsquellen wie Statistiken, Erhebungen und Rückmeldungen herangezogen.

Beziehungsmanagement

Um Beziehungsarbeit geht es nicht nur im Kontakt mit den Zielgruppen, sondern gewissermaßen auch in der Kommunikation mit Lieferanten, Anwohner*innen und allen anderen interessierten Parteien. Über umfassende institutionalisierte Maßnahmen wie beispielsweise Beschwerdemanagement und Lieferantenbewertung sowie gut geschulte und freundliche Mitarbeiter*innen versuchen wir unser Möglichstes, mit allen Beteiligten zu einem guten Einvernehmen zu gelangen.

Ansprechpartner*innen: Kathleen Otterbach, Martin Seto

Zuletzt aktualisiert: 06.06.2023

Datenschutz

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Datenschutzerklärung

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Zuletzt aktualisiert: 08.04.2019
 

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